1. Ausgerissene Verkleidungsteile
Leider sind die Verkleidungsteile der Ténéré untereinander mit "Wellnuts"-Gummielementen (Blindmuttern aus Neopren) verbunden, die durch Befestigungsaugen der Teile gesteckt werden.

Da die Gummielemente beim Festziehen der Befestigungsschrauben keilförmig breiter werden, kann es schon einmal vorkommen, daß so ein schwaches Plastikauge gesprengt wird, und damit eine stabile Verbindung nicht mehr möglich ist. Nachdem dies mir und einer freien Werkstatt des öfteren passiert ist, habe ich das Problem so gelöst:

Ich habe mir vom Innendurchmesser passende Dichtungsringe besorgt (10mm). Da ich sowieso welche brauchte, habe ich das Dichtringsortiment von CONRAD-Elektronik gekauft, in dem die passenden Scheiben in Kupfer und Alu enthalten sind.
Diese Scheiben habe ich dann mit 2-Komponentenkleber unter die jeweils untere Befestigungsaugen der beschriebenen Verbindungen geklebt. Von der Steckrichtung der "Wellnut" her ist damit das Hinterste, was die "Wellnut" auseinanderspreizen kann, der Metallring, und das schafft sie nicht.
Beim Aufkleben der Scheiben ist zu beachten, daß mit dem Kleber sparsam umgegangen wird, da dieser nach der zähen Anrührphase eine spätere dünnflüssige Phase durchläuft, in der sich der Kleber locker und unbemerkt aus dem Staub machen kann. Die Scheibe ist bis zur Aushärtung des Klebers zum Befestigungsauge ausgerichtet zu fixieren.

Seit ich meine Ténéré so armiert habe, ist nie wieder was mit den Befestigungsaugen passiert. Gegen Umfaller-Folgen ist sie dadurch auch resistenter geworden, aber darüber spricht man ja in Bikerkreisen nicht ;-).
 
  Dichtungssortiment Conrad, 804487 14,95 DM (´98)
Epoxy-2Komponentenkleber Conrad, 235792 10,25 DM (´98)


2.Wellnuts/Blindmuttern und ihre Preise
Die Verkleidungsteile der Tenere sind zum Teil mit "Wellnuts" befestigt. Diese bestehen aus einer M5-Messingmutter die in eine dickwandige Neoprenhülle gegossen/geklebt ist. Mit der Zeit altern diese Dinger und die Hülle wird spröde und reißt. Manchmal bekommt so ein Ding beim Schrauben auch "Beine", hüpft munter auf dem Boden herum um anschließend in irgendeiner Ritze auf Nimmerwiedersehen zu verschwinden. Fazit des Ganzen ist, daß frau in dem Fall Ersatz braucht. Als ich beim Yamaha-Händler meine Gummiteile orderte, fiel ich über den Preis gleich in Ohnmacht. Eigentlich wollte ich so 10 Stück auf Vorrat. Nachdem ich den Preis von 8DM erfuhr, reduzierte sich mein Bedarf auf die fehlenden 2.
Dieses Erlebnis führte dazu, diese ominösen Teile in der freien Wirtschaft zu suchen, was nicht so ganz einfach ist. Ich wurde beim Bürklin-Versand (Siehe Strom-Seiten) fündig. Dort kosten die "Wellnuts" nur 0,75 DM pro Stück und passen gut. Später sah ich, daß der Louis-Versand einen Befestigungskit für Verkleidungen anbietet, der auch die passenden Wellnuts enthält. In dem Kit sind aber auch noch Schrauben und Unterlegescheiben enthalten. Ob diese wirklich benutzt werden, sei dahingestellt. Hein Gericke hats einen ähnlichen Kit inzwischen auch. Conrad-Elektronik hat übrigens auch "Wellnuts", aber leider nur eine Nummer (M4) zu klein, außer frau kauft ein ganzes Sortiment, was sich aber für diesen Fall nicht lohnt.
  Wellnut original Yamaha,  9 DM (´97)
Blindmutter aus Neopren Bürklin, 16H7687 0,75 DM..0,55 DM bei 10Stk (´97)
Befestigungssatz Wellnuts+Aluschr.
Gummimuttern M5, Sixpack Louis 10006103
Louis 10003128 14,90 DM, 8 Stück (´98)
19,90 DM, 6 Stück (´98)
Befestigungssatz Wellnuts+Plastikschr. HG 22004801 15,95 DM, 5 Stück (´98)


3.Problem der Ölbefüllung bei der Ténéré
Der zwischen Lenkkopflager und Tank liegende Öltankverschluß ist schon ein Ding für sich. Entweder frau schüttet zu viel Öl rein oder zu wenig. Die nachfolgende Lösung ist nicht zum Nachfüllen großer Mengen gedacht, sondern für den wöchentlichen/monatlichen Öldurst zwischendurch.
Ich habe eine im Modellbauhandel/KFZ-Zubehörhandel erhältliche 0.5l Spritzflasche gekauft. Diese Spritzflasche ist geeignet, um Flüssigkeiten zu spritzen und zu saugen. Das verjüngte Ende des Schnorchels wird für einen besseren Fluß abgeschnitten. Dann wird eine, vom Durchmesser passende Benzinleitung oder ein anderer ölfester Schlauch über den Schnorchel geschoben. Nun wird die Eintauchtiefe des Schlauchs in die Öltanköffnung markiert. Dies wird durch Abmessen der Länge am Peilstab (Max-Markierung bis unteres Ende des Deckels) gemacht. Das freie Ende des Schlauchs wird nun an der entsprechenden Länge markiert und ein handelsüblicher Kabelbinder als Anschlag über dem Schlauch fest- aber nicht zu fest gezogen. Das Ende des Kabelbinders wird nur so weit abgeschnitten, daß es als Anschlag dient. Die Spritzflasche wird zu 1/3-1/2 mit Öl gefüllt.
Nachfüllen:
Schlauch bis zum Kabelbinder in die Nachfüllöffnung einführen. Öl durch Druck auf die Spritzflasche in den Öltank nachfüllen, und zwar bis über die MAX-Markierung. Nun keinen Druck mehr auf die Spritzflasche ausüben. Jetzt saugt die Spritzflasche wieder einen Teil des Öl ab. Ist der Ölstand im Öltank dadurch auf die Max-Markierung abgesunken, saugt die Spritzflasche Luft. Damit ist der Ölstand genau auf Max.
Eine Erleichterung für´s Einfüllen vom Öl kann auch der TBS-Einfülltrichter von Wunderlich sein, der aus flexiblem Material gefertigt ist und 18,90DM (´98) kostet.

4.Entlüften des Ölfiltergehäuses.
Die in den Reparaturanleitungen beschriebene Entlüftung des Ölfiltergehäuses mit der Entlüftungsöffnung hat einen kleinen Schönheitsfehler. Demnach soll der Motor angelassen werden und dann sollte innerhalb einer Minute an der Bohrung Öl austreten. Nun, bei meiner Ténéré tut es das schon eine Sekunde nach dem Anlassen und "austreten" ist das falsche Wort. Es spritzt gleich eine kleine Fontäne heraus und alles ist versaut.
Aus diesem Grund habe ich mir einen Adapter gebaut, der das Problem sauber löst. Dazu wird ein Messingrohr (der einfacheren Bearbeitung wegen) vom Modellbaubedarf/Baumarkt mit einem Durchmesser von 5mm benötigt. Nun wird auf einer Länge von 8mm-10mm ein Außengewinde M5 auf das Rohr geschnitten. Das Rohr nicht am Gewinde in den Schraubstock einspannen und von der Gewindeseite ein 20mm-30mm langes Stück abschneiden. Einen Klarsichtschlauch oder Benzinleitung passender Größe auf das Messingstück so aufschieben, daß es hält und das Gewinde frei bleibt.
Beim nächsten Entlüften wird dieser Adapter in die Entlüftungsbohrung eingeschraubt und das freie Ende des Schlauchs in den Altölbehälter oder für ganz sparsame in einen Frischölbehälter gehängt. Wird nun der Motor angelassen, bietet der Schlauch der austretenden Luft wenig Widerstand. Das Öl dagegen hat aufgrund der Viscosität einen höheren Fließwiderstand und tritt dafür langsamer aus. Außerdem kann dieser Austritt durch den Klarsichtschlauch beobachtet werden. Da das Öl nicht mehr durch die Gegend spritzt, gibt´s auch keine Sauerei mehr.
 

5.Good Vibrations/Bad Vibrations
Klar, es ist ein Einzylinder, aber muß die Verkleidung auch noch vibrieren? Nein, nicht unbedingt. Ich habe alle Kanten der Verkleidung, die mit anderen Teilen in Berührung kommen oder kommen könnten, mit einem Dämmstoff abgeklebt. Ich habe dazu vom Bürklin einen selbstklebenden Schaumstoff verwendet, der nach außen geschlossene Poren hat. Das hat den Vorteil, daß sich das Zeug im Regen nicht mit Wasser vollsaugt.
Der Schaumstoff ist in allen möglichen Breiten und Dicken auf Rollen erhältlich. Praktikabel sind Breiten von 5mm. Damit lassen sich auch gut Kurven kleben. Einen Schönheitsfehler hat die Sache aber doch: Der Schaumstoff ist hellgrau. Bei einer dunklen Maschine ist also exaktes Kleben Pflicht für ein unsichtbares Ergebnis. Alternativ kann aus dem Modellflugbedarf auch Moosgummi in verschiedenen Formen verwendet werden. Im Modellbau wird das Zeugs zur Vibrationsdämpfung an den empfindlichen Empfangsbauteilen verwendet und das kann einer Bikerin nur recht und billig sein. Einfacher gehts mit den selbstklebenden, schwarzen Dämpfungsstreifen von RS-Elektronik. Die sind aus Neopren, dem Stoff aus dem die Taucher sind. Alterungsbeständig, Verwitterungsbeständig und auch wasserdicht, was wohl jeder Taucher bestätigen wird.
  Zellgummibänder Mapa-flex 2173 
10m Rolle, 9mm breit, 4mm dick, selbstklebend, hellgrau Bürklin Elektronik, 13L7864 3,63 DM (´97)
Zellgummibänder Mapa-flex 2173 
10m Rolle, 9mm breit, 6mm dick, selbstklebend, hellgrau Bürklin Elektronik, 13L7867 4,80 DM (´97)
Schaumgummi, Neopren, 10m Rolle, 
10 mm breit, 3 mm dick, selbstklebend schwarz RS Elekrtonik, 823-594 19,95 DM (´98)


Ölwechsel
Vorsicht bei der Öltankablasschraube. Dort schießt beim Öffnen das Öl in einem hohen Bogen aus der Öffnung. Die Auffangwanne für das Öl am besten erhöht unter die Öffnung stellen. Geistig darauf vorbereiten, daß das Öl in einem Bogen bis zum Vorderrad spritzen wird. Nachdem der erste Druck weg ist (wenig Volumen, geht schnell) läuft das Öl unmittelbar senkrecht nach unten. Die Wanne kann in der Hinsicht eigentlich nicht groß genug sein, oder der Schrauber ist sehr schnell oder ihm sind die Ölflecken in der Garage wurst. Wird der Ölfilterdeckel abgeschraubt, fließt über die untere Befestigungsschraube nochmals Öl in das Kurbelwellengehäuse. Der Raum um den Ölfilter sabbert übrigens auch hübsch (saugfähiges Tuch). Meine Empfehlung ist daher, mit zwei Altölwannen zu arbeiten. Eine unter dem Kurbelwellengehäuse lassen und die zweite Wanne für den Öltank und den Ölfilter. Das spart Zeit und Nerv. Eine saugfähige, zum Boden undurchlässige Unterlage hält den Arbeitsplatz sauber.

Beim Ölwechsel habe ich folgende Dichtungsringe gezählt:
Ölablaßsschraube/Kurbelwellengehäuse: Kupfer
Öltankablaßsschraube/Rahmen: Kupfer
Ölfilterdeckel: O-Ring groß
Ölfilterdeckelbefestigungsschraube (nur untere): O-Ring klein
Entlüftungsschraube: Alu?

Das Ölfiltersieb habe ich bis jetzt noch nie ausgebaut, hat aber bestimmt auch ´ne Dichtung.

Der Dichtungssatz von Hein Gericke ist für Gelegenheitsschrauber ganz brauchbar, auch wenn ich darin die Dichtung für die Entlüftung nicht gefunden habe. (HG: 4,95 DM (´97))

Beim Ölwechsel wird im Handheft eine Ölmenge von 3.4Liter angegeben. Die Ölmenge gilt für einen komplett entlüfteten Ölkreislauf. Da dies beim Neubefüllen nicht sein kann, läuft der Öltank schon bei 2.3Liter über. Deshalb erst einmal die Menge einfüllen, warten, bis das Öl abgesackt ist und dann noch ein bißchen auffüllen. Maschine anlassen, sofort abstellen und wieder nachfüllen. Dann das Entlüften des Ölkreislaufs am Ölfilter nicht vergessen. Abschließend kommt das Prozedere mit dem Ölstand. Variiert der Ölstand nach dem Abstellen der Maschine extrem, so kann dies lt. KEDO an einem defekten Ventil im Ölkreislauf liegen, das verhindert, daß das Öl vom oberen Öltank in den Ölsumpf im Kurbelwellengehäuse sackt. Was bei dem Ölstand an Schwankung normal ist, weiß ich nicht.

Sitzbank polstern
Die Yamaha-Sitzbank ist ja ganz gut, aber wenn sie wegen Höhenproblemen abgepolstert werden muß, oder die Farbe der Bank beim besten Willen nicht zur Maschine paßt (Meine Sitzbank war Mausgrau bei einer Tenere in schwarz, mint, lila), ist beim Götz-Versand Material für eine neue Sitzbank zu bekommen. Götz bietet den passenden Schaumstoff für eine Sitzbank und den Bezugsstoff in verschiedenen Farben an. Bei Nichtgefallen der Farben kann die Lieferung auch problemlos zurückgeschickt werden, falls die Packung noch nicht geöffnet wurde.
Der Schaumstoffkern wird auf den Kunststoffträger geklebt (Pattex). Zum Beziehen der Sitzbank ist frau am Besten zu zweit. Eine spannt den Überzug, die andere tackert die Klammern. Die genaue Anleitung ist im Götz-Katalog enthalten. Wichtig ist, daß der Stoff stramm sitzt, aber nicht zu stark gezogen wird. Durch den Zug kann es sein, daß die Sitzbank als solche eine Krümmung bekommt, was urig aussieht. Also alle Kräfte in Maßen. Ich habe den Götz-Umbau seit 1996 und habe keine Probleme damit. Der Tacker sollte ein Guter sein, da der Kunststoffträger durch die Flexiblität viel vom Schlag absorbiert. Idealerweise mit Tisch dagegenhalten und nicht "in der Luft" herumtackern.
  Sitzbankkit, z.B. lila (weinrot?) Götz, 999013 89 DM (´96)
Sitzbezug, violett (hab ich) Götz, 46887 39,90 DM (´96)


Frischluft ist gesund...
...insbesondere, wenn sie in Form eines mittleren Orkans den Kopf permanent vom Hals zu reißen versucht. Nach längeren Fahrten hatte ich immer wieder Muskelkater in der Nackenmuskulatur.

Seit ich mir die Tourenscheibe von MRA eingebaut habe, ist es nun vorbei mit dem Kater. Die Scheibe ist ein gutes Stück höher als das Original und schützt recht gut vor dem Fahrtwind. Die Optik wird übrigens nicht verschlimmschandelt. Der Scheibe, die über Hein Gericke, Louis, Götz... zu erwerben ist, liegt eine ABE bei, die der TÜV gerne gegenliest. Außerdem ist sie in verschiedenen Farben erhältlich.

Vorsicht beim Ein- und Ausbau des Vorderrades!!!!!
Beim Ein- und Ausbau des Vorderrades kann der Tachoantrieb leicht beschädigt werden. Wichtig ist, daß sich in/an dem Schneckengetriebe kein Dreck angesammelt hat, der dann das Getriebe blockiert. Im Zweifelsfall mit Bremsenreiniger sauber machen und mit frischen Fett schmieren. Die Mitnehmerstifte müssen beim Einbau peinlich genau mit den dafür vorgesehenen Nuten übereinstimmen. Hier ist eine zweite Helferin von nutzen, um eine teure Reparatur zu vermeiden. Auf keinen Fall mit Gewalt an die Sache rangehen.
Fein! Du hast auf alles geachtet und nun fährst Du Deine ersten Kilometer und der Tacho zeigt trotz Höchstgeschwindigkeit "null" an. Zur Fehlereingrenzung kannst Du folgendes machen:

Du schraubst die Tachowelle vom Tachowellenantrieb. Nun brauchst Du einen passenden Feinmechanikerschraubenzieher den Du in das Loch des Antriebs steckst. Nun schiebst Du Dein Mopped einen Meter und beobachtest, ob sich der Schraubenzieher dreht. Ist der Antrib in Ordnung, so kann es nur noch an der Tachowelle oder am Tacho selbst liegen. Die Welle kann normalerweise herausgezogen werden. Ist sie in Ordnung...lieber nicht dran denken....der Tacho könnte teuer werden. Zum glück ist es normalerweise dann doch die Welle.
Ich habe neulich den Tachoantrieb wieder hinbekommen. Wie das geht, folgt gleich, aber erst einmal zur Vorgeschichte:
Bei dem Tachoantrieb handelt es sich um ein sogenanntes Schneckengetriebe. Dieses ist recht anfällig gegenüber Dreck und neigt dann leicht zum blockieren wenn das Zeug zwischen Schnecke und Schneckenrad gerät. Das Schneckenrad wird durch ein Mitnehmerblech angetrieben, das mit den äußeren Mitnehmern in die Vorderradnabe greift. Das Blech treibt das Schneckenrad über zwei Abflachungen an. Blockiert nun die Schnecke, macht das Schneckenrad das Blech an diesen Abflachungen rund und Vorderrad und Tachoantrieb sind damit getrennt.
Lösung:
Segerring mit Segerringzange entfernen, Beilagscheibe entfernen Mitnehmerblech entfernen. Das Schneckenrad und die Schnecke können so nicht entfernt werden, aber in diesem Zustand besser mit Pinselreiniger/Bremsenreiniger gereinigt werden. Die Reinigung sollte wirklich sorgfältig geschehen. Wichtig ist auch die Gummidichtlippe die um das Antriebsgehäuse läuft. Diese sollte unbeschädigt und sauber sein, sonst dringt bald wieder Schmutz ein und mach die Arbeit zunichte.  Zum prüfen der Gängigkeit nun das Schneckenrad ein paar Umdrehungen in beide Richtungen drehen.
Jetzt ist das Mitnehmerblech dran. Das Blech an den Abflachungen (Innenseite!!!!) mit der Spitze eines Schlosserhammers wieder etwas zur Mitte bördeln.
Anschließend das Mitnehmerblech wieder auf die Achse setzen. Dabei neigen sich die äußeren Mitnehmerfinger leicht zur Innenseite des Antriebs. Nun die Beilagscheibe aufsetzen und den Segerring wieder in Position bringen und das ganze gut schmieren. Ich habe ein bißchen Teflonspray und anschließend jede Menge Kettenfett in das Getriebe gebracht. Nun läuft es wieder super.

Startprobleme nach längerer Standzeit
Eigentlich wollte ich diesen Punkt gar nicht aufnehmen, aber aus aktuellem Anlaß, bei dem ein SZR660 Besitzer über Startschwierigkeiten klagte (Forum: motorrad.de), mach ich´s trotzdem.
Die Ténéré und auch alle anderen Motorräder, die das gleiche Triebwerk haben (SZR660, alle MuZ-Modelle die den Yamaha-Single verbaut haben) haben das gleiche Problem: Nach einer Standzeit von vielleicht einer Woche ist beim Anlassen Orgeln angesagt. Je länger die Kiste gestanden hat, desto schwieriger ist der erste Start. Ist die Mühle einmal an, kann es sein, daß sie gleich wieder ausgeht, und die Prozedur wiederholt werden muß. Nach der Winterpause eine Arbeit für sich, die sich am besten nicht früh, beim Weg zur Arbeit erledigt.
Schuld an der Unwilligkeit der Maschine ist in der Regel nicht, wie oft gemutmaßt, eine defekte Zündkerze, Feuchtigkeit, die Zündanlage, der Vergaser oder was auch immer, sondern der abgestandene Sprit in der Schwimmerkammer des Vergasers. Bei längerer Standzeit verfliegt im dort enthaltene Sprit der gut zündfähige Anteil vom Benzin und, wie ich neulich gerüchtehalber von meinem Yamaha-Dealer erfuhr, dem in Deutschland legal beigemischter Anteil von ...nein nicht Spätapfelsinen, aber Alkohol. Was dann als erstes Gemisch in den Motor kommt, ist quasi so sauer, daß der Zylinder sich grauenvoll abwendet.
Nun zur Lösung, die so nahe liegt: vor längerer Standzeit, z.B. beim Einmotten die Schwimmerkammer entlehren. Welche ihr Mopped dazu nicht gerne umdreht, oder umschmeißt (habe ich neulich gelesen), macht das am elegantesten mit einem guten Kreuzschlitzschraubenzieher. Benzinhahn zudrehen!!! Unterhalb des Vergasers und dessen Schwimmerkammer ist die unterste Schraube eine Ablaßsschraube. Dort kann die Kammer vollkommen entleert werden. Welche einen Lappen oder ein Gurkenglas unter die Maschine stellt um den Süffsprit aufzufangen, kann sich dann auch noch als umweltbewußt feiern lassen. Beim Kreuzschlitzschraubenzieher ist im Übrigen wichtig, daß es sich dabei um ein echtes Werkzeug handelt, und nicht um das Teil, das bei letzten Rummel von der Losbude für 3 Kleeblatt-Lose erstanden wurde. Die Ablaßsschraube nudelt da sehr gerne aus und das war´s dann. Auch ist darauf zu achten, daß der Schraubenzieher auch gut in der Schraube sitzt.
Ach ja, Zudrehen auch nicht vergessen, sonst ist das einzige was beim Öffnen des Benzinhahns läuft der Sprit ist. Übrigens gibt es (gerüchtehalber) von Yamaha einen Benzinpumpenkit zum Anbau, der das Benzin beim einschalten der Zündung umwälzt und damit dieses Problem restlos beseitigt.
Welcher diese Prozedur zu aufwendig ist, kann auch nach der Fahrt den Benzinhahn bei laufendem Motor schließen und damit die Schwimmerkammer zumindest fast leer nudeln. Das ist der zweitbessere Weg für einen guten Start. Da Süffbenzin aber auch alles mögliche Ausflocken kann, und die Schwimmerkammer auch Fremdstoffe (Sinkstoffe) enthalten kann, empfiehlt die Literatur ohnehin eine vollständige Schwimmerkammerentleerung beim Einmotten.

Drosseln auf 34PS
Die XTZ660 wird mit einer einfachen Blechblende gedrosselt, die im Ansaugtrakt dem Motor das Gemisch verweigert, das er braucht um auf 46/48 PS zu kommen. Der Einbau hat mich 1996 beim Yamahahändler einen guten 100er mit Eintragung in die Papiere gekostet. Das Ausbauen war etwas billiger. Die Fahrleistungen im normalen Betrieb ändern sich durchs Drosseln nicht. Lediglich die Endgeschwindigkeit ist marginal geringer.

Der richtige Dreh mit dem Ölfilterdeckel...
ist gar nicht einmal so einfach. An dem Ölfilterdeckel befindet sich eine Entlüftungsschraube. Diese hat ein M5-Gewinde, das in Alu schnell einmal ausnudelt. Als ich neulich beim Yamahahändler den Deckel beschrieb, um eine Dichtung dafür zu verlangen, fiel der Händler mir ins Wort und fragte gleich, ob wohl das Gewinde überdreht sei. Offensichtlich ein häufiger Defekt. Nun, jetzt ist es auch mir passiert. Einen passenden Ersatzdeckel gibt es auch bei Wunderlich. Dort kostet das gute Stück 24,90DM und ist in anthrazit, schwarz oder alu-poliert erhältlich.
Alternativ bietet sich an, mit einem Gewindeschneider ein M6-Gewinde ins ausgenudelte Loch zu schneiden. Ich hab´s probiert und es klappte prima! Das Gewinde nach dem Schneiden natürlich beidseitig entgraten. Als Schraube geht eine kurze M6-Sechskantschraube. Die M5er Originaldichtung paßt dann natürlich nicht mehr.

Einen hab ich noch...Reparaturanleitung
Da gibt´s seit 1997 eine deutsche Reparaturanleitung. Die heißt so:

REPARATURANLEITUNG
YAMAHA XTZ660 Ténéré (ab Bj1991)
BAND 5204
Bucheli-Verlag, Schweiz
Deutschlandvertrieb: Motorbuch-Verlag, Stuttgart
ISBN 3-7168-1929-8

Da sind jede Menge Bilder drin und auch viel beschieben. Fazit: Empfehlenswert.

Heute schon gehupt?
Also mal ganz ehrlich: Ich hielt viele Jahre Hupen für unhöflich und hatte viele Jahre ein Auto, das keine funktionsfähige Hupe hatte (beim TÜV habe ich die dann so hingeflickt, daß sie für ein mal Testen ging).
Aber beim Motorradfahren kann eine gute Hupe einem echt das Leben retten. Die bei der Ténéré montierte Miniaturfunzel genügt zwar der STVO, ist aber von dem, was wirklich nützt, weit entfernt. Beim Louis gibt´s eine schöne schwarze Hupe, die lautstärkemäßig mit einer Autohupe vergleichbar ist. Diese kann an der Originalposition der Originalhupe eingebaut werden, wenn der alte Halter, der kürzer ist als der beiliegende, zur Montage verwendet wird. Dabei die Gummipuffer nicht verschmeißen, sondern auch wieder so einsetzten. Gegebenenfalls kann der Halter bei Platzmangel etwas nach unten hängend montiert werden. Das ganze ist mit 10 Minuten erledigt und schon brüllt die Maus. Wer Änderungen in der Optik befürchtet sei beruhigt: die neue Hupe ist genau so unauffällig wie die alte.
  Nikko Einzelhorn, schwarz Louis 10034924 24,90 DM (´00)

 


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Parts, Nummern und Alternativen Verkleidungsschraube schwarz, Plastik, M5x15 Spezialschraube 90150-05023 2,80 DM (´97) 
Wellnut M5, neopren Mutter 90179-05633 9,00 DM (´97) 
Krümmerdichtung 2x 3YF-14613-01/826157 7,40 DM (´97) Louis: 2,90 DM (´97)
Auspuffdichtung Krümmer 3YF-14714-00/910796 20,49 DM (´97) 
Auspuffdichtung Endtopf 3YF-14755-00/811318 21,30 DM (´97) 
Dichtung an der Ölfilterentlüftungsschraube, 
Kupfer, 5,5mm innen 90430-05126 3,30 DM (´98) 
Drehzahlmesserwelle 3YF-83560-00/824742 45,70 DM (´97) Louis: 19,80 DM  (´97)
Tachowelle   Louis: 19,80 DM (´97) 
HG: 14,95 DM (´97)
Luftfilter 3YF-14451-00 36,24 DM (´97) 
44,22 DM (´98) Louis: 29,90 DM (´97) 
HG: 36,95 (´97)
Ölfilter 4X7-13440-90 14,93 DM (´97) Louis: 8,95 DM (´97) 
HG: 8,95 (´97)
Zündkerze DPR8EA9 :-) Louis: 3,99 DM (´97) 
HG: 4,95 DM (´97)
Tachometerantrieb 34L-25190-01 109,40 DM (´97) 
Ölfilterdeckel 2WK-13447-00  Wunderlich: 24,90 (´97)
versch. Ausführungen
pass.org.Dichtung: 3,90(´97)
Nikko Einzelhorn, schwarz   Louis 10034924
Tenere-Club Deutschland:
Tenere-Club Rhein-Neckar 
c/o Mathias Meier 
Buchnerstr. 3 
67069 Ludwigshafen 
regelmäßige Tenere-Treffen 
www.rohmann.de/tenere/deutsche.htm 

Tenere-Teile & Tuning:

KEDO
Moorkamp 19
20537 Hamburg
www.kedo.com
Außerdem ist ein monatlicher Blow-Out-Service eingerichtet. Dazu wird eine leere E-Mail an
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geschickt. Zurück kommt dann die aktuelle Liste.
Die Liste ist auch über Faxabruf 040-40 170 981 abrufbar.
 

WUNDERLICH
Walporzheimer Str. 26
53474 Bad Neuenahr-Ahrweiler
Tel.:02641-97900

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