Eigentlich wollte ich jetzt einmal einen Holz-Flieger kaufen...eigentlich. Denn dann habe ich die Mustang gesehen. Ein klasse Finnish, Einziehfahrwerk und ca. 1,5m Spannweite. Ja, die sollte es sein.
Auch der schicke 4-Blatt-Propeller macht etwas her. Ein Test in einem Heft (Foamie 1/11) war sehr positiv und verhiess ein gutmütigen Flieger, rasentauglich und mit ordentlich Kraft.
Steckorgie an den Tragflächen
Da die Tragflächen abnehmbar sein sollten, aber durch die Querruder, Landeklappen, Einziehfahrwerke und die Positionslichter eine Menge Kabel aus der Fläche kamen, die alle am Flugplatz beim zusammenbau richtig zusammengesteckt werden will. Das war mir zu riskant und zu aufwändig. Deshalb habe ich die vorhandenen Stecker durch einen Wannensteckverbinder (verpolsicher) ersetzt:
Die schwarze "Wanne" hat 10 pole und wird in die Tragfläche eingeklebt. Alle Kabel sind verlötet und mit Schrumpfschläuchen isoliert.
Das Gegenstück ist "gekrimpt", d.h. nicht gelötet. Der rastende Bügel bildet eine zusätzliche Zugentlastung. Die Flachkabel sind paarweise verdrillt, d.h. jedes Signal hat eine Referenz (vorzugsweise Masse).
Werden die beiden Tragflächen in den Rumpf gesteckt, so drücken sich die beiden Stecker gegenseitig in die jeweiligen Buchsen der Tragflächen. Ein herausvibrieren ist nicht möglich.
Fehlerhaft angeschlagene Ruder
Ernst zu nehmen ist der Tip der im Netz kursiert, alle Ruder abzuschneiden und wieder neu anzuschlagen. Nach zwei kurzen Probeflügen hing bei meiner Mustang das Höhenruder nur noch an wenigen Punkten am Leitwerk.
Spinnerei
Der zweite Hinweis, daß der Spinner unbedingt sehr stark festgeschraubt werden muß, hat mich getroffen. Nach dem dritten Flug (2-Blatt-Luftschraube und Aluspinner ohne Kunststoffkappe war nach der Landung der Aluspinner weg. Trotz der Größe und intensiven Suchen mit zwei Personen wurde er auch nicht mehr gefunden.
Seit der Zeit habe ich eine selbssichernde M8-Mutter als Schraubenbefestigung und keine Probleme mehr.
Sie ist drann, sie ist ab, sie ist drann, sie ist ...ab (Vierblattluftschraube)
Die Vierblattluftschraube war beim ersten Startversuch Geschichte. Na ja, zum Glück geht ja auch eine Zweiblatt-Luftschraube (Tipp vom Test in der Zeitschrift). Im Handling ist das Vierblatt-Teil ohnehin ein rohes Ei.
Dumm nur dass der Spinner nur bei einer APC-Schraube montiert werden kann. Eine Aeronaut CAM der gleichen Größe ist zu dick und damit kann die Schraube nur ohne Spinner montiert werden. Eine Beilagscheibe M8 verhindert, daß die Schraube auf den 6-Kant rutscht und dann locker wird. Ich vermute, daß das der Effekt war warum ich den Aluspinner verlor. Die Schraube gräbt sich in den 6-Kant ein, dadurch entsteht vor der Schraube ein schmaler Spalt und der Spinner kann sich von der Achse vibrieren.
Hier ein paar Bilder von der Originalausstattung der Mustang:
Das Einziehfahrwerk
Das Einziehfahrwerk macht einen durchwachsenen Eindruck. Das Heckrad sieht sehr schön aus und ist angelenkt. Die beiden Klappen schlossen ohne Nacharbeit nicht zuverlässig. Nachdem ich das Spaltmaß vergrößert habe, klappte das Schließen zuverlässig.
Das Hauptfahrwerk ist eher primitiv aufgebaut. Es hat sehr große Toleranzen und gegenüber dem Original fehlt der zweite Teil der Klappen der den unteren Teil des Reifens abdeckt. An dem Fahrwerk ist nichts justierbar und die Lage ist konstruktiv festgelegt. Das wäre nicht so schlimm, wenn das Fahrwerk auch immer gut einfahren würde. Aber leider ist das nicht der Fall. Manchmal verklemmt sich die Mechanik so, daß nur ein Fahrwerk einfährt, und das zweite sich verkeilt. Ab und an bleibt auch eines der Fahrwerke ganz ohne Bewegung. Dann hilft nur, nochmaliges Aus- und Einfahren.
Ich habe den Raum im Radbereich der Tragfläche vergrößert. Außerdem führen Plastikplättchen beim Einfahren im kritischen Bereich das Einziehfahrwerk, damit es nirgends hängen bleiben kann.
Eine Landung ohne Nasenstubser habe ich bis jetzt nicht hinbekommen. Ursache...da bin ich noch dran. Ein Start mit voll gezogenem Höhenruder gelingt dagegen mit viel vorsicht.
Beim Original ist der charakteristische "Nocken" an der Rumpfunterseite der Lufteinlass für den Kühler. Die eingefangene Luft musste damals aber auch wieder irgendwo raus. Dafür gab es zwei Klappen hinter dem Nocken. Diese konten automatisch und manuell geöffnet werden.
Cooler Kühlen
Den zweiten Luftauslass kann man ganz leicht nachrüsten. Mann nimmt eine etwas steifere Kunststoff-Folie faltet ein U und schneidet ein entsprechendes Loch in den Rumpf. Dort steckt man die lackierte Folie rein und fixiert sie mit ein paar Tropfen kleber.
Standardbewaffnung
Dazu gehörten 6 Maschinengewehre die in die Tragflächen eingelassen waren. In der FMS-Version ist da was gehörig schief gelaufen. Die Läufe sind glänzend schwarz gestaltet, die Mündungen durch weiße Farbpunkte angedeutet. Hmmm.
Mit etwas Farbe können die Läufe auf Gun/Eisen umgefärbt werden und die Mündungen matt schwarz gemacht werden.
Abschußliste
Na ja, da habe ich etwas geschummelt... mein Pilot hat eine stattliche internationale Zeichen bekommen. Das Entschärt den Hintergrund.
Auch der Motorblock mit den Abgasauslässen ist bei meiner umgestaltet: Metall mit Öl und Rußresten.
So ist meine Mustang noch einmal einen Tick schöner geworden. Ready to take off
Take Off, Take Öfter
Die Mustang fliegt meiner Meinung nach leidlich. Ich habe 5 verschiedene Schraubengrößen versucht, aber vom Sitz hauen alle nicht. Der Maximale Standschub wird mit einer CAM14x8 bzw CAM14x10 erreicht: 2000g ist bei meiner Mustang das Limit.
So Sieht ein Start mit einer APC 14x10 Luftschraube aus:
In einem recht flachen Winkel steigt die Mustang in den Himmel. Zum Höhe halten ist knapp Halbgas nötig. Bei Vollgas wird die Mustang zwar etwas schneller aber das hält sich in Grenzen. Hier der ganze Flug:
Hier ein Start mit dem GPS-Logger (SM-Modellbau):
Hier habe ich versucht die Topspeed mit nahezu horizontalem Flug zu messen: 103km/h mehr geht nur mit Sturzflug.
Technische Daten:
Typ: | FMS Giant Mustang P51 Version6/8/2012 | |
Spannweite: | 1440 | mm |
Länge: | 1240 | mm |
Fluggewicht: |
2160 |
g |
Motor: | FMS 4250-KV500 | |
El. Daten: | unbekannt | |
Propeller: |
APC 14x7 (1) |
|
Regler: |
FMS 4s 50A (55A) |
|
Akku: | 4s 2600mAh 25C | |
Strom (Vollast): |
19 (1) |
A |
Stand-Schub: |
1500 (1) |
g |
Strom Höhe halten | 10A (5) (Messung 6,5s) | |
Stand-Drehzahl: |
6725 (1) |
U/min |
Flugzeit: |
(1) |
min |
Empfänger: |
Jeti Duplex R10 20cm |
|
Vmin | ca. 42km/h 37km/h (Flaps, Messung 3s) |
|
Vmax |
(1) |
|
Steigrate |
8,5 m/s (5)(Messung 3s) |
|
Sevos: | 4 x 9g und 2 x 17g | |
Fläche: | 31 | dm2 |
Flächenbelastung: | 70 | g/dm2 |
Mustang inside
Der Antrieb
Schraubt man die rote Folie (Motordom, 4 Schrauben) ab, so kann man mit einem schlanken Schraubenzieher den Motorträger mit Motor und Regler aus der Mustang ziehen. Hier ein Foto von dem Motor samt Träger.
Der Motor wiegt mit Träger 235g. Er ist mit der Aufschrift "FMS" und 4250-KV500 beschriftet, wobei der Aufdruck FMS mit einem schwarzen Klebeband überklebt war. Der Motor hat eine Druchmesser von 42,5mm und eine Länge von 46mm. Die Befestigungslöcher am Träger haben einen Abstand von 12mm quadratisch und die Bohrungen sind für M3.
Eine große Überraschung war der Regler, denn ich habe einen 50A FMS-Regler vermutet. Dieser kann nur 4s.
Was zum Vorschein kam ist ein Hausmarkeregler vom Schweighofer mit 65A und 2-6s.... na ja vielleicht ist das auch nur "Peak", denn Das Kleingedruckte sagt "FMS-DT 50". Letztere Zahl wird wohl kaum das Gewicht sein...
Der Regler wiegt 50,5g und ist relativ groß.
Viel mehr Spaß dagegen macht eine APC 16x12 Luftschraube. Damit sind einige Reserven drin wenn es einmal eng wird. An dem Tag an dem das Video entstand war es recht windig und der Wind drehte auch immer wieder.
Dies ist ein vorrübergehender Bericht. In den nächsten Wochen werden weitere Meßwerte und Daten folgen.