Mostfun

Sano ist unser Pferd. Wir habe nach dem Tod von Picasso unseren Sano gekauft und in eine Robusthaltung gebracht. Zuerst hatten wir Bedenken, denn Sano war bis dahin immer ein Boxenpferd. Aber die Bedenken waren unbegründet. Sano geht es sehr gut in der Art der Haltung. Natürlich hat er jetzt mehr seinen eigenen Kopf als früher, aber er hat es sich verdient, in einer Herde so viel Freiheit wie möglich genießen zu können. Sano ist eine Seele von einem Pferd, er wird jetzt 20. Ich bin ungeheuer stolz und glücklich, dass er, wenn ich ihn rufe, immer kommt und mich immer begrüßt. Er freut sich, wenn ich da bin und hat nicht dieses typische Weglaufsyndrom vieler Pferde, die unausgeglichen sind und die froh sind, wenn sie in Ruhe gelassen werden. Er ist brav und lieb und folgt auf die Stimme. Natürlich hat er durch die neue Haltungsart und die Tatsache, dass er der Herdenchef ist, sehr viel Selbstbewußtsein bekommen. Ab und zu versucht er auch, seinen Kopf durchzusetzen. Aber es ist wie bei jedem Tier: mit viel Geduld und indem ich ihm eine Alternative biete, die er nicht ablehnen kann, sind wir uns eigentlich immer einig. Er wird, wenn überhaupt (wir gehen viel spazieren) ohne Gebiß geritten und ist daher komplett entspannt und ohne Angst mit uns unterwegs. Schmerzen im Maul kennt er nicht und er ist ein freundliches, glückliches und ausgeglichenes Pferd.

Ein Freund und ehemaliger Arbeitskollege (Cornelius) redete immer wieder einmal von seinen Pferden, und irgendwann wurde ich neugierig und ich fragte, ob wir einmal seine Pferde besuchen könnten. Im Sommer 2007 war es so weit. Wir fuhren zum Steinhof und besuchten Picasso und Sano.

Picasso war ein unglaublich witziges aufgeschlossenes Pferd. Cornelius erzählte uns, daß Picasso sogar nächtens ab und an seine und die Stalltür seines Kumpels geöffnet hatte und beide dann einen nächtlichen Spaziergang gemacht hätten. Dass Picasso ein ganz besonderes Pferd war, merkte man auch schnell, wenn man ihm ein Leckerli geben wollte. Ehe man es versah, war die Hand, samt Leckerli im Maul verschwunden. Damit hatte man bei der Fütterung immer eine triefend nasse Hand. Picasso hatte im laufe der Jahre einen chronischen Lungenschaden (Stroh) bekommen, was seinen Zustand schnell verschlechterte. Cornelius zog deshalb mit seinen beiden Pferden in einen Stall, der statt Stroh Holzschnitzel verwendet. Das brachte Picasso Linderung, aber die Krankheit war zu weit vortgeschitten.

Suleika ist ein wundervolles Pferd. Als wir Suleika kennen lernten, war sie eine riesige Stute, die sehr scheu war. In der Herden-Hirarchie war sie ganz unten. Suleika hat verglichen mit anderen Pferden auch riesige Hufe. Aber Suleika ist ein sanfter Riese. Bald freundete sich Sano mit Suleika an und Suleika wurde immer selbstsicherer, was sicherlich daran lag und liegt, dass sie der Kumpel von Herdenchef Sano ist.  Inzwischen ist Suleika die Leitstute. Sie ist ungewöhnlich intelligent und es ist einfach schön, in ihrer Nähe zu sein und ihr zuzusehen. Sie hat die meisten ihrer Ängste abgelegt. Auch sie wird von ihrer Besitzerin gebißlos geritten und ist seitdem sehr viel ausgeglichener und sehr entspannt beim Reiten.

Wir schätzen Suleikas Gewicht auf ca. 800kg, ihre Widerristhöhe ist ca. 1,75 - als wirklich ein sanfter Riese!

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

El Torro!