F-35 JSF (Version 2)

In Ermangelung einer besseren Idee habe ich das "Steuerungskonzept" der F-35 noch einmal überarbeitet und einige kleinere Modifikationen vorgenommen.

Die Probleme

Zur Erinnerung:

Meine F-35 (Epp-Versand) hatte im Niedriggeschwindigkeitsbereich Steuerungsprobleme und im Hochgeschwindigkeitsbereich flog sie auch nur noch gerade aus, egal was man mit den Rudern gemacht hat. Das Problem mit der Steuerung beim Langsamflug scheint ein generelles Problem des Modells zu sein.

Außerdem hat meine unzerstörbare F-35 sehr schnell ihre EPP-Nase eingebüßt. Die Ruderansteuerung fand ich ebenfalls nicht gerade optimal gelöst. Vorgesehen ist, daß das Ruderhorn an der Innenseite des Ruders angeklebt wird. dort stützt es sich auf einen 6mm x 6mm Depron-Steg auf. Auf der einen Seite ist deshalb auch ganz schnell das Stegchen gebrochen. Bei den Abstürzen habe ich auch immer wieder an dieser Stelle, an der die Kraft in das Ruder eingeleitet wird Brüche im Ruder gehabt.

Der Rumpf hat an seine "hohlen" Stelle eine Wandstärke von 8mm. Wo die massive EPP-Nase in diese Wandung über geht, entstanden auch Risse. Wenn man gegen die Nase drückt, weichen die Wände nach außen aus. Entsprechen begann die Rißbildung von der Außenseite und arbeitete sich durch das ganze Material.

Rissbildung an der F-35

Die neue F-35 (Version 2)

Nun zu den Modifikationen im Einzelnen:

 

Modifikationen an der F-35

Steuerbarkeit im Langsamflug

Eigentlich ganz logisch: Da sind zwei rumpfnahe Ruder die sagen, dass das Flugzeug eine Kurve fliegen soll. Andererseits sagen die Tragflächen, bleibe so wie du bist. Nur sitzen letztere am längeren Hebel. Deshalb habe ich schöne Querruder in die Tragflächen geschnitten. Die Anlenkung der, nun vier Ruder habe ich mir aus der Ikarus SU-27 geliehen, denn dort funktioniert sie sehr gut. Damit können Ruder sehr leicht und trotzdem präzise und einstellbar angelenkt werden. Einizges Manko ist, daß die Ruderhebel nicht in der Länge variierbar sind. Der Servoweg kann also nur direkt am Servohorn variiert werden, und dort geht es mit zwei Gabelköpfen sehr eng zu. Positiver Nebeneffekt des Umbaus war, daß ich die Lage der Servos noch einmal korrigieren konnte. In der ersten Version waren die beiden 5g-Servos relativ weit hinten und steuerten ein normales Ruderhorn an.

Da die F-35 ohnehin schwanzlastig ist, muß um so mehr Gewicht in die Spitze. In der neuen Version habe ich die Servos sehr weit vor verlegt. Das hintere Ende der Servos fällt jetzt mit dem Schwerpunkt zusammen. Plötzlich war meine F-35 kopflastig :-).

Steuerbarkeit im Schnellflug

Mein Verdacht war hier, daß der Staudruck am Ruder so viel Kraft in die Ruder einleitet, dass die Leitwerksanbindung nachgibt und sich das ganze verwindet. Deshalb habe ich quer zur Flugrichtung einen 2mm Karbonstab in die Leitwerksstummel geklebt. Der Stab geht von Leitwerksstummel zu Leitwerksstummel, also auch am Motor vorbei. Das hat von der Stabilität sehr viel gebracht. Außerdem habe ich zwei 1,5mm Karbonstäbe längs zur Flugrichtung in die Leitwersstummel und in die Ruder einlaminiert (Oberseite). Da wo das Uhu-Por-Scharnier ist, habe ich die Karbonstäbe vorher zersägt, die Enden halbrund geschliffen und  mit Schrumpschlauch die beiden Enden wieder zursammengefügt.

Entstehung eines Karbonstab-Gelenks

Es entsteht dadurch ein steifer Stab, der mitten drin ein Gelenk hat, das nur eine Drehbewegung, aber keine anderen Bewegungen wie z.B. eine Verschiebung zuläßt. Damit funktioniert das Ruder wie ein Ruder. Die Anlenkung der hinteren Ruder habe ich nun auch von der Kante weg mehr zur Mitte verlegt, um auch hier einer Verwindung vorzubeugen.

Auf dem folgenden Video ist der die Änderung sichtbar:

 

Rissbildung an den Rudern

Seit der Verlegung der Kräfte ist mir an den Rudern nichts mehr gebrochen (zweite Fliege, gleiche Klappe).

Rissbildung an der Rumpfwandung vorn

Wie schon oben beschrieben, habe ich an meiner F-35 schnell die Nase verloren. Die brach wie Styropor. In meinem Materiallager habe ich deutlich stabileres Epp gefunden und dieses als Nasenersatz aufgeklebt. Die Rißbildung an den Seitenwänden bekämpfe ich derzeit mit zwei Ansätzen und werde irgendwann hoffentlich ein Ergebnis bekommen. Der erste Ansatz war, den unbenutzten Hohlraum (meine Elektronik ist komplett im runden Bereich hinter dem Cockpit) mit EPP zu zu machen, damit sich da die Kräfte verteilen können.

Eine zweite Idee ist die, die Absorbtions- und Formfähigkeit  des EPP mit der Steifheit des Depron zu verbinden. Aus diesem Grund habe ich im vorderen Bereich (auch Hohlraum) einen Depron-Kern gebastelt, bestehend aus 3mm Depron-Platten, die miteinander mit Uhu-POR verbunden sind.

Nach dem Ablüften habe ich das "Konstukt" verpreßt und dann in die F-35 eingeklebt. Ein von vorne kommender Schlag sollte nun durch die Spitze verteilt bessere Möglichkeiten haben die Kraft nach hinten in den Restrumpf einzuleiten. Schwachpunkt bleibt nach wie vor der Batteriefach-Bereich, der immer noch zur Seite ausweichen kann.

Verstärkungen im Rumpfvorderteil

 

Hier ein kleines Video, wie die Ruder nun laufen:

Ich habe heute die F-35 bei relativ starken und böigem Wind geflogen, und sie steuert sich nun gut. Allerdings rollt die kleine noch sehr schnell, wenn sie auf das falsche Lüftchen trifft. Eine andere Unstimmigkeit habe ich noch im Antrieb. Meine F-35 wieg nun 250g und macht mit einer Günni-Schraube 350g Schub. Laut Drivecalc müßten es aber in der Konfiguration 553g Schub sein. Wer da eine Idee oder Lösung hat, bitte einfach eine Mail an mich und ein Danke im Vorraus.

Heute mit einer Zugwaage gemessen:

Quirl

Schub nach Drivecalc [g]

Gemessen [g]

 
GWS 4,5x3 365 250 68%
GWS 5x3 449 310 69%
GWS 5x4,3 553 350 63%
Günni 553 350 63%
APC 5,5x4,5 xxx 280 xxx

 

 

 

 

Der Schlupf kann ja unmöglich die Mehrwersteuer sein. Ebenfalls seltsam ist, daß der Motor beim Aufreißen gut hochdreht, aber nach wenigen Sekunden einen geringen, aber hörbaren Drehzahlsprung nach unten macht. Das kann eigentlich nur vom Regler kommen (YGE12).

Wie gesagt für Ideen und Anregungen bin ich da dankbar.

Hier ein Video, das das derzeitige Flugbild wiedergibt, aber auch die Empfangsprobleme. Man hört gegen Ende des Fluges Unregelmäßigkeiten im Motorgeräusch, dann setzen die Ruder aus.

No comments