Sollte man (oder ich :-) mit 53 tatsächlich noch mit so was Krudem wie 3D-Druck anfangen? 

Die Frage stand im Raum. Nachdem ich wider erwarten in der Arbeit unfreiwillig den 3D-Drucker bedienen mußte, eine kurze Anleitung von meinen damaligen Werkstudenten bekam und dann mehrere Tage hintereinander alles falsch machte, was man bei einem 3D-Drucker falsch machen kann, nachdem ich mich auf dem Modellflugplatz am Wochenende bei den Vereinskollegen ausgekotzt habe, wie doof und unfertig 3D-Druck ist, habe ich eine Woche später einen Creality Ender 5 bestellt.

Was war schief gelaufen?

  • Ich hatte ein GCode-File für PLA bekommen, aber leider wurde im Drucker ABS eingelegt. Das führte zu lustigen Figuren beim Druck. 
  • Beim nächsten Versuch wurde mir erklärt, dass das sogenannte Bed-Leveling wichtig ist. Bei der Gelegenheit wurde der Fehler mit dem ABS erkannt.
  • Nächster Tag, der Ultimaker macht Tai-Chi und malt in der Luft herum. Beim Einlegen des Filaments hatte ich eine Schlaufe an der Filamentspule gemacht, die nach ein paar Wicklungen dann fest ging. Der Extruder hatte sich natürlich in das Filament gegraben und mußte zerlegt werden. Bei Ultimaker fallen dabei alle Schräubchen, Nippelchen und Federchen raus, die dann irgendwie beim Zusammenbau gleichzeitig wieder an die richtige Position gebracht werden müssen.
  • Das mit dem Extruder-Zerlegen ist mir insgesamt noch drei mal passiert. 
  • Bei Drucken hat das Bett wie ein Kuhschwanz gewacketl und ich habe micht gewundert, wie man mit einer Schichtdicke von 0,1mm drucken kann, wenn das Bett alleine schon einen Millimeter in Resonanz schwingt. 

Ich war ziemlich entnervt.

Dann hat mich aber der Ehrgeiz gepackt. Der Ender 5 ist derzeit mit zwei Rollen Filament für 300EUR zu haben. Da habe ich für krummere Sachen schon mehr Geld ausgegeben. Eine Woche später wurde der Drucker geliefert. 

Der Aufbau ist sehr einfach da fast alles vormontiert ist. Mit einiger Sorgfalt und einem Stahl-Winkel habe ich alles zusammengebaut und nochmals kontrolliert. 

Schön wäre ein Bild gewesen, wie man am Besten die Kabel verlegt. Da hat sich die Anleitung ausgeschwiegen und die Kabel sind recht kurz. Aber auch das ging.

Mein Erster Druck war dann auch das berümte Benchy-Schiffchen, aus PLA. Anders als beim Drucker in der Arbeit kam dieses auf Anhieb problemlos heraus. Ich war begeistert. In den Foren wurde öfter die Lautstärke des Druckers kritisiert. Ja er pfeift und macht Geräusche, aber ich hatte mir das schlimmer vorgestellt.

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