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Als, gefühlt, vor einem halben Jahr ein Vereinskollege mir sagte, dass es im Internet einen Menschen gibt, der einen Horten-Bausatz aus Schaum entwickelt hat, hatte ich mit dem Thema Horten längst abgeschlossen.

Gründe dafür waren die einschlägigen Erfahrungsberichte in den Foren, das Buch "Schwanzlose Flugzeuge" (Autoren: Karl Nickel, Michael Wohlfahrt, ISBN 3-7643-2502-X  Kritik) das auch gehörig mit dem Horten-Mythos aufräumt und die Tatsache dass zum Zeitpunkt meines "Hortenintersses" ausschließlich Holzbausätze im Internet (z.B. Nurflügelteam) verfügbar waren. Holz kommt aber durch meine beengten Platzverhältnisse, dem Mangel einer Werkstatt und meinen Mangel an Holzbaukenntnissen nicht in Betracht.

 

Nee, lieber nicht...in Schaum hast Du gesagt? Hmm....wo soll es das Teil geben? Ah Fly2Air.com - nie gehört. Nächste Woche habe ich dann eine Horten mit bestellt. :-)

Die Homepage gehört einem Privatmenschen, der einfach Spaß am Konstruieren hat. Er hatte das Angebot gemacht, einmalig und unwiderruflich ein paar extra Teilesätze für die Horten zum Selbstkostenpreis für Interessenten mit zu fräsen. Abwarten und später bestellen war also definitiv die falsche Strategie.

Zuerst sah es so aus, das die Teile schon zu Weihnachten kommen könnten. Dann verreckte die Fräse und es gab auch noch Probleme mit dem Zoll aus der Schweiz.

Viel Zeit, um über die Bauanleitung auf der Homepage zu orakeln, Forenbeiträge von Leuten zu lesen und "Benzin" auf dem Flugfeld zu reden. Wie wird die Horten wohl aussehen, wenn sie da ist? Was ist das richtige Setup? Wie versteifen? Wie laminieren? Neben dem wachsenden Fragenbaum wucherten noch alle möglichen Lösungsgebüsche - manche nur ganz kurz um dann wieder zu verdorren. Viel Rat und endlose Geduld hat Thomas (der Konstrukteur) bewiesen und prompt per Email gestelle Fragen beantwortet.

Ein paar Daten zur Horten:

Die Horten ist im Maßstab 1:10 konstruiert. Spannweite 1,68m, Gewicht ca. 1,6..1,8kg, zwei 70mm Impeller, kein Fahrwerk, zwei Servos für Quer- und Höhenruder. Material: Styrol (Dämmplatte aus dem Baumarkt).

Am 16.3. war es dann so weit: Die Horten ist da. Allerdings war ich erst einmal geschockt, wie dünn man das styroporähnliche Material fräsen kann. Die Ruder sind so dünn, das man sich kaum traut, die Teile anzufassen. Klar, das Hortenschwänzchen war natürlich schon ab.

Hier alle Teile die sich im Karton fanden:

Alle Horten Teile aus dem Karton

 

Alle Horten Teile aus dem Karton (Rückansicht)

 

Alle Horten Teile aus dem Karton (Teile gedreht)

 Auf dem folgenden Foto sieht man auch die Ausfransungen die sich an jedem Frästeil fanden:

Fransen und Fräsrillen, die von der Verarbeitung stammen

 

 

 Das ist der Pilot (zweiteilig). Das Material ist sehr großporig:

Commander Horten

 Auf diesem Foto ist der Unterzug aus gefräster Epoxid-Glasfaser-Platte zu sehen:

Unterzug aus FR4

Der Katapulthaken ist ebenfalls als gefräste Epoxid-Glasfaser-Platte ausgeführt. Das sieht stabil aus.

Katapulthaken aus FR4

 Sogar eine tiefgezogene Haube lag dem Teilesatz bei.

Tiefgezogene Haube

Fransen an den Bauteilen können überraschend leicht und schnell mit einem 400er Sandpapier entfernt werden. Da war ich nach einer halben Stunde durch.

Das machte wieder Mut.

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