Was lange währt wird hoffentlich gut....

Nachdem ich vor gut 2 Monaten bei www.rc-easy.de eine Horten von Free Air (www.freeair.cz) bestellt hatte, kam sie tatsächlich noch an. Der Bausatz ist relativ klein und enthält wenig Teile. Auch eine Bauanleitung  ist nicht vorhanden. Die gibt es im Internet beim Hersteller zum Herunterladen in tschechisch oder englisch.

Nach dem Auspacken fiel mir auf, daß die Teile farblich ganz und gar nicht zusammen paßten und die Bemalung und Ausstattung auch nicht zum auf den aufgeklebten Foto auf dem Versandkarton paßten.

Die EPP-Teile sind sehr grobporig. An den Aileron-Anscharnierung (Elasticflap) sieht es dann aus wie schweizer Käse: man kann durchsehen.

Im ersten Schritt werden die beiden Tragflächen miteinander verklebt.

Dem Bausatz liegen zwei dünne Karbonstäbchen bei, die, jeweils eins oben und eins unten in die Fläche geklebt werden. Eine genaue Positionsangabe fehlt in der Anleitung. Es wird darauf hin gewiesen, daß man sich an den Fotos orientieren soll.

Der hintere Teil des Rumpfes wird als nächstes an die Tragflächen geklebt. Hier muß kreativ nachgearbeitet werden, denn das Heck paßt weder von der Dicke noch von der Form zur Tragfläche. Ich habe den Übergang großzügig mit Belizell aufgeschäumt und dann den Übergang so schonend wie möglich gemacht.

Ein weiteres "Highlight" ist der Rumpf, der aus einem flachen EPP-Stück besteht. Dieses Stück wird so bearbeitet, daß sich später ein dreidimensionaler Rumpf ergibt. Das ist nicht ganz einfach und erfordert viel Geduld und langsames arbeiten mit einem wirklich scharfen Cuttermesser. Es muß immer wieder probiert werden, ob der Stoß an der Stirnseite des Rumpfes übergangslos passt.

Aber schluß mit lustig: Die "Düsen" gehen bei der echten Horten nicht bis zum Heck. Allerdings ist in den Foren zu lesen, daß eine Verkürzung der Schubrohre bei Horten Modellen Probleme machen. Deshalb habe ich entschieden, einen transparenten Kanal aus Folie zu bauen. Die originalen "Düsen" habe ich gekürzt und über die Folienröhren geklippt. Ein paar Tropfen Uhu Por halten das Ganze fest. Doch dazu später ein paar Fotos...

In der Anleitung ist angegeben, daß der Akku von unten durch einen Schlitz eingeführt ist. Das hat mir nicht gefallen. Bei meiner Horten wurde die Rumpfhaube nur im hinteren Bereich auf die Tragfläche geklebt. Der vordere Teil hat an der Spitze einen Neodyn-Magneten, der auf einen Pedanten in der Flächespitze trifft. Damit schnappt der Rumpf ein. Regler, Empfänger und Akku sind also jederzeit zugänglich.

Hier ist der Einbau der Komponenten zu sehen. Vorne links und rechts die beiden BL-Regler, hinten der Empfänger.

Hier ist schon einmal die neue Farbgebung zu sehen: Zebra. Die beiden Impeller stecken in zwei glatten Folienröhren. Die Anschlußkabel der beiden Motoren sind mit Schrumpfschlauch strömungsgünstig kurz nach außen in die Rumpfmitte geführt.

 

Anschließend werden die beiden (gekürzten) EPP-Röhrenhälften darüber gesetzt.

 

 

 

 

 

Die Unterseite ist rot lackiert. Im Flug hat sich das als eine Farbe herausgestellt, die nahe an Schwarz ist, wenn man gegen den Himmel schaut. Nur in manchen Kurven ist wirklich rot zu sehen.

Hier sieht man die Heckfinne (Seitenleitwerk) das natürlich einer richtigen Horten fehlt. Ohne diese Finne gerät die Horten sofort nach dem Start ins Trudeln, indem sie wie ein welkes Blatt seitlich wegkippt.

Den Akku habe ich für den ersten Flug noch außen angebracht. Dies war recht praktisch, um den genauen Schwerpunkt zu erfliegen. Die Horten ist sehr pingelig, was einen guten Schwerpunkt angeht. Etwas zu weit hinten, und die Horten wird unfliegbar. Meine Horten hat den Schwerpunkt 82mm von der Flügelvorderkante nach hinten gemessen - an dem Knick der Tragfläche gemessen, der neben dem Impeller zum Flügelende liegt. Bei gepfeilten Profilen liegt der Schwerpunkt nicht auf einer Geraden, sondern auf einer gebogenen Kurve. D.h. der Schwerpunkt ist abhängig von der Meßposition.

 Die Ailerons werden auf hoch voreingestellt. Bei meiner Horten mußte ich dies deutlich mehr tun als in der Anleitung angegeben. 

Die beiden Impeller sind getrennt steuerbar. Ich habe die Funktion per Schalter aktivierbar auf das Seitenruder gelegt.
Die Steuerung über die Querruderfunktion ist in der Praxis bei der Horten vergleichbar mit der Schubsteuerung. Allerdings geht meine Horten durch den zusätlichen Schub nach oben weg.

Auf den nächsten beiden Bildern ist die endgültige Horten zu sehen:

 

 

Hier ein Strom-Spannungs-Diagramm vom zweiten Flug:

Hier das Video:

 

Typ: Horten IX (FreeAir)  
Spannweite: 880 mm
Länge: 380 mm
Leergewicht: 178 g
Fluggewicht: 250 g
Motor: 2xHacker E10-L28 5300U/V  
     
Impeller: 2xGWS EDF 40  
Regler: 2xJamara Xetronic 12A  
Akku: Robbe 850mAh 3s  
Strom (Vollast): 12,9 A
Strom (Schnitt): 6,88 A
Steigleistung   m/s
Schub: 220 (Standschub) g
Drehzahl: 62.000 (Stand) U/min
Flugzeit: 6 min
Empfänger: 2,8g Penta 35Mhz  
Sevos: 2x 2,5g Miniservos (RC-Now)  
Fläche:  14 dm2
Flächenbelastung:  17,9 g/dm2

 Fazit:

Die Horten von FreeAir ist nicht schön. Auch ist sie keine wirkliche Horten, da sie nur mit Seitenleitwerk fliegt. Ich habe es probiert - keine Chance. Allerdings fliegt die Horten sehr gut. Das Flugbild ist schon etwas besonderes. Der Sound ist angenehm.

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