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Eigentlich hatte ich beim rc-easy nach langem Hin und Her eine Horten Go-229 bestellt. Gekommen ist dann allerdings eine Heinkel 162. Zuerst wollte ich das Teil zurück schicken. Aber ich habe mir es anders überlegt.

 

 Der Bausatz wirkt recht aufgeräumt. Allerdings macht die beiliegende Anleitung nicht viel Freude. Ein Grund dafür ist, daß die Abbildungen in schwarz/weiß gehalten sind, und keine echten Fotos sondern Screenshots aus dem CAD-System sind. Durch die diffizilen Graustufen ist auf manchen Bildern kaum was zu erkennen. Hier hilft mein Tipp, die Anleitung nochmals von der Herstellerhomepage (www.freeair.cz) herunterladen und nochmals mit einem Farbdrucker, am besten auf A3 ausdrucken. Dann sind die Bilder brauchbar.

Ein Weiteres Hindernis ist die englische Anleitung, bei der in der Rubrik "Building the Model" der ganze Text einfach runter geschrieben worden ist. So verliert sich das Auge schnell zwischen den Bauabschnitten und man liest sich einen Wolf. Schade eingentlich, denn hier könne mit minimalem Aufwand deutlich besseres geleistet werden.

Daß der Bausatz nur so wenig Teile hat, hat gute und weniger gute Aspekte. So ist zum Beispiel der Rumpf aus einem Stück. Fein! da geht der Baufortschitt recht schnell - bis zum Einbau der RC-Komponenten Regler, Empfänger und Batterie. Denn hier müssen die Löcher dann selbst in den Rumpf geschnitten werden. und jedes Loch schwächt die Struktur. Also lieber gleich richtig. Und da fängt das Problem an. Wo die Komponenten plazieren, damit der Schwerpunkt später ohne Ballast richtig sitzt.

Bevor man mit dem Kleben beginnt, ist es vielleicht ganz gut, zumindest den Rumpf auf einen Flachbettscanner zu legen und die so gescannten Seiten zu sichern. So kann man die "Bemalung" jederzeit auf Klebefolie nachdrucken, wenn man Löcher abdeken möchte oder Beschädigungen kasschieren will.

Die Düse wird vom Plan her so gebaut, daß der Impeller direkt in das EPP-Formteil eingeklebt wird. Ich bin von dem Vorschlag abgewichen und haben den Impeller mit einer PE-Folie (Overheadfolie) so verbunden, daß ein glattes Schubrohr entsteht. Die drei Kabel vom Motor habe ich wegen der Ströhmung in einen Schrumfschlauch gesteckt. Dieser vorbereitete Antriebsstrang kam dan von vorne in das EPP-Formteil gesteckt. Sieht original aus, ergibt aber einen aalglatten Düsenauslass.

 

Der Regler sitzt unmittelbar in der EPP-Düsenhalterung. Da der Feigao-Motor ohnehin mit sehr kurzen Kabeln ausgeliefert wird, hat das ganz gut gepaßt. Ob die Reglerlage thermisch ok ist, wird sich noch zeigen.

Die Ruderanlenkung habe ich abweichend der Anleitung mit den Anlenkungsset ("Ruderanlenkung" Art.Nr: 2023004) für Shockflyer von (www.ikarus-modellbau.de) gemacht. Damit ergibt sich eine stabile, korrigierbare Anlenkung mit CFK-Stäben (2mm).

 

Ein weiteres Problem ist, wie man am einfachsten die Komponenten verbindet, damit das Modell einfach aufgebaut werden kann. Um es vorweg zu nehmen, ich habe nach reiflicher Überlegung alle Komponenten in die Düsenhalterung-  Tragflächen-kombination integriert, bis auf den Akku und das Höhenruderservo.

Wegen der beengten Verhältnisse habe ich alle Verbindungen (bis auf den Akku :-)) gelötet. Durch den Aufbau des Modells sind die Komponenten ohnehin im Modell und nicht mehr sichtbar/wartbar. Aus diesem Grund habe ich auch abweichend zur Anleitung überwiegend UHU POR statt Sekundenkleber verwendet. Damit bleiben die Teile im Nachhinein wieder zerstörungsarm trennbar.

 Nachdem das Modell fertig war, habe ich noch das Problem des Akkus gehabt. Ich habe zuerst einen 2s 350mAh Akku versucht. Der hatte aber nur 70g Schub. Könnte genügen, aber na ja. Ich habe mich dann doch für die 3s-Variante entschieden. Damit klingt die Düse wie Düse. Ich hoffe der Motor, der Regler und der Impeller machen das mit.

Das Loch für den Akku kann jetzt wieder mit der gescannten (und ausgedruckten) Seite abgedeckt werden:

 

 

Hier die fertige Heinkel: 

 

 

Technische Daten 2s-Setup:

Typ: HE-162  
Spannweite: 580 mm
Länge: 560 mm
Leergewicht: 97,5 g
Fluggewicht: 152 g
Motor: Feigao 12804 12x30mm  
El. Daten: 7,2V /5A (dauer) 5600U/V
17g
 
Impeller: GWS EDF 40  
Regler: Jeti 4ParkFly 8 (8A)  
Akku: 2s1p 800mAh Kokam 30C  
Strom (Vollast): 6,9 A
Strom (Schnitt): 4,3 A
Steigleistung 3 m/s
Schub: 65 (Standschub) g
Drehzahl: 32400 (Stand) U/min
Flugzeit: 8:30 min
Empfänger: 2,8g Penta 35Mhz  
Sevos: 2x 2,5g Miniservos (RC-Now)  
Fläche: ca. 6,4 dm2
Flächenbelastung: 23 g/dm2

Flugprofil mit 2s-Setup

Das Setup hat genügend Reserven für sehr steile Steigflüge. Gegen mäßigen Wind kann sich die HE162 gut durchsetzen.

Technische Daten 3s-Setup:

Typ: HE-162  
Spannweite: 580 mm
Länge: 560 mm
Leergewicht: 97,5 g
Fluggewicht: 146 g
Motor: Feigao 12804 12x30mm  
El. Daten: 7,2V /5A (dauer) 5600U/V
17g
 
Impeller: GWS EDF 40  
Regler: Jeti 4ParkFly 8 (8A)  
Akku: 3s1p 450mAh Kokam 30C  
Strom (Vollast): 11,48 A
Strom (Schnitt): 3 A
Steigleistung 4,5 m/s
Schub: 180 (Standschub) g
Drehzahl: 50080 (Stand) U/min
Flugzeit: 4 min
Empfänger: 2,8g Penta 35Mhz  
Sevos: 2x 2,5g Miniservos (RC-Now)  
Fläche: ca. 6,4 dm2
Flächenbelastung: 23 g/dm2

Flugprofil 3s-Setup

Dieses Setup ist problematisch. Motor und Regler sind über dem Limit, der Akku wird gut warm. Die Pilotin muß hier einen kühlen Kopf bewahren und die übermäßige Leistung wirklich nur für Sekunden Abrufen und anschließen sofort wieder drosseln, um ausreichend Abkühlzeit bereit zu stellen. Das bedeutet die meiste Zeit den Gasknüppel kurz vor Motor aus zu haben. Senkrechte Steigflüge sind keine Frage. Sehr viel schneller wird die Heinkel aber durch das 3s-Setup nicht. Der abgegebene Sound ist schon außergewöhnlich, aber nicht laut.
Letztes Wochenende ist es dann doch passiert: der Rotor des Impellers ist (vor Freude?) während des Fluges herausgeflogen und im Gras entschwunden. Der Motor war heiß und die Welle hat den kleinen Kerl wohl nicht mehr halten können.

 

Fliegerisch stellt die Heinkel keine großen Anforderungen an den Piloten. Sobald das Teil in der Luft ist, ist es recht einfach zu beherrschen. Ich tendiere inzwischen zu dem etwas zameren 2s-Setup.

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