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 GeeBee (Arkai) Original

Die GeeBee von Arkai war mein erstes Flugzeug. Ich suchte damals ein einfach zu fliegendes, leichtes Flugzeug, das mit Fernsteuerung, Akku und Motor geliefert wird. Im Internet habe ich mir einige Filme über die GeeBee angesehen. Überwiegend waren das Torque-Videos und ich wußte damals nicht, daß das schwierig ist.

Ich dachte mir, daß ein Flugzeug beim Torquen eigenstabil an der Luftschraube hängt. So gesehen dachte ich mir, daß ich mit dem Flieger recht wenig Platz zum Fliegen brauchen würde. Die Fluggeschwindigkeit würde sehr niedrig sein, da ja der Auftrieb durch die Luftschraube kommen würde. Und wenn ich das mit dem Torquen hin bekommen hätte, würde ich allmählich zum normalen Flug über gehen - schließlich ist das Ding ja ein Flugzeug :-).

Als ich das Ding aus dem Karton gezogen habe war ich auch schon begeistert. Die GeeBee sieht wirklich sehr schön aus. Sie wird mit einer 4-Kanal (billig-) Fernsteuerung geliefert, die leider nicht Graupner-kompatibel ist. Außerdem waren zwei 2000er Lipo-Akkus der Marke "Noname", ein Balancer-Ladegerät und ein Fähnchenklip für die Sendeantenne.

Der Motor machte auch ordentlich Eindruck. Also habe ich erst einmal ein Trockentest in der Küche gemacht: Akku laden, Sender mit Mignon-Zellen bestückt, Sender an, Akku an den Flieger angeschlossen und das Ding auf den Wohnzimmertisch gestellt. Dann habe ich noch zur Sicherheit geprüft, ob irgendwelche Gegenstände hinter der GeeBee weggeblasen werden könnten - safe!

 Nun habe ich, mit der einen Hand das Leitwerk haltend, mit der anderen Hand den Gasknüppel langsam aus der Ruhepostion bewegt. Der Motor lief sehr rauh und passend zum Modell an. Das war schon einmal ganz gut. Ich habe den Knüppel weiter in Richtung Vollgas geschoben. Nun zerrte die Luftschraube s(10x4,7) schon ordentlich am Modell. Jetzt wollte ich die Kraft sprüren, wenn ich Vollgas gebe. Also Knüppel auf Anschlag...

Das Modell vibriert, die Luftschraube macht einen ordentlichen Zug und plötzlich ein heftiger Knall. Was war geschehen? Sicher hatte ich alle Gegenstände hinter dem Flieger entfernt. Bei Vollgas hatte die GeeBee allerdings die Tischdecke vor der Luftschraube angesaugt und im Augenblick eines Wimpernschlags um den Motor gewickelt. Wieder etwas gelernt. Auch vor der Luftschraube keine losen Gegenstände liegen lassen.

 

 

Der Motor ist ein "BM2408", ein China-Motor, der zwar nicht der Brüller von der Leistung, aber dafür recht günstig ist. Die Eckdaten: 47g Gewicht, 2s..3s Spannung (7,2..12,6V), 13A Stromaufnahme max. Original ist die Luftschraube über die lange Motorwelle gesteckt und mit einer Schraube gesichert. Hier im Bild ist schon einmal der Propsaver als Befestigung dran. Die Welle braucht einen Waffenschein.

Hier sind die beiden Servos (blau) und die relativ kurzen, starken Ansteuerstangen zu sehen. 

Der Akku wird an das schwarze Klettband geklettet und dient auch zur Schwerpunktkorrektur, wie bei den Modellen üblich.

Die Querruderansteuerung wird mit einem Servo erledigt. Eines der beiden Klappen-Ruderhörner war falsch befestigt (falscher Winkel). Der Fehler ließ sich aber leicht beheben.

Die Ansteuerung der Ruder ist solide gemacht. Die Stangen besitzen Gewinde, um eine mechanische Längenkorrektur zu ermöglichen. Für das Geld richtig schön gemacht.

Das Fahrwerk ist ein konstruktiver Schwachpunkt.  Die bei unsanften Landungen auftretenden Kräfte (Hebelwirkung) haben nach zwei Landungen die Halterung zerrissen. Ich habe drei Schrauben durch die beiden Sperrholzhälften geschraubt, damit nun die beiden Fahrwerksteile einen wirksamen Kraftschluss haben.

Mein erster Flug war sehr kurz. Ich habe die GeeBee geworfen, worauf sie in einem relativ steilen Winkel zum Boden glitt. Ich reagierte sofort und habe Vollgas gegeben und am Höhenruder gezogen. Daraufhin ist die GeeBee wie eine Rakete senkrecht in den Himmel geschossen. Blitzschnell wurde mir klar daß ich in wenigen Sekunden nicht einmal mehr die Lage des Flugzeugs erkennen würde. Deshalb habe ich das Gas zurück genommen. Die GeeBee hat daraufhin die Flugrichtung schlagartig umgekehrt und ist senkrecht in den Boden gerammt und dort auch so stecken geblieben. Der Motor war eingegraben, die Luftschraube natürlich weggebrochen und die Nase hatte ein paar Falten bekommen, aber das Flugzeug als solches war soweit unbeschädigt. Vom Loslassen des Flugzeugs bis zum Einschlag waren vielleicht 3-4 Sekunden vergangen.

Ein Lob auf den lieben Newton, der dank geringer Masse geringe Kräfte walten ließ! Der aufgeweichte Lehmboden hatte auch die negative Beschleunigung offensichtlich niedrig gehalten.

Zu Hause habe ich die Motorwelle wieder gerade gerichtet und eine neue Luftschraube besorgt. Ich habe lange gebraucht, bis ich wieder den Mut gefasst habe, die GeeBee noch einmal in die Luft zu werfen. Definitiv ist sie kein Anfängermodell. Inzwischen habe ich sie ein paar mal geflogen, wobei ich mich immer noch als Anfänger einstufe. Die GeeBee fliegt ein bißchen wie eine Styropor-Platte. Solange man behutsam mit den Rudern ist, ist sie durchaus auch für weniger Geübte beherrschbar, aber sie kippt in der Schräglage einer Kurve auch ganz schnell weg und verliert dann an Höhe. Wenn man da mit dem Querruder nicht reagiert, war es das schon.

Die Akkus wirft man am besten gleich weg. Ein Akku brach bereits nach 30 Sekunden auf weniger als 25% der Anfangsleistung ein. Das ist kein Akku sondern nur Gewicht mit etwas Strom. Inzwischen habe ich auch den Empfänger durch einen Penta 2,8g ersetzt.

Technische Daten:

Typ: Arkai GeeBee   
Spannweite: 770 mm 
Länge: 750 mm
Leergewicht: 270 g
Fluggewicht: 380 (346g Angabe) g
Motor: BM2408 (380er)  
El. Daten: 12,6V/13A 1750U/V  
Luftschraube: 10x4,7   
Regler: Arkai, unbek. 18A  
Akku: 2s1p 2000mAh  
Strom (Vollast): 11,4
Schub: 420 g
Drehzahl: 5.900 U/min
Flugzeit: 10 min
Empfänger: 2,8G Penta  
Sevos: 3x 5g Miniservos  

Inzwischen kann ich auch ein bißchen torquen. Allerdings noch nicht auf Video.

Zweites Schnippselchen:

(Zoomvariante)

Die GeeBee hat auch typische Bruchstellen. Die sind - wie kann es anders sein, im hinteren Bereich, wo der CF-Stab aufhört. Die Flächen sind dagegen verblüffend stabil. Ich habe inzwischen auch einen Sturzflug aus rund 10m Höhe senkrecht in den Boden überlebt (Fläche hat sich vom Rumpf getrennt). Das liegt vielleicht auch daran, daß ich den Rumpf inzwischen durchgängig mit glasfaserverstärkem Klebeband (links und rechts ein Steifen) verklebt habe. 

GeeBee-Absturz

Eigentlich habe ich mir das schon gedacht, wie ich mit dem Fliegen angefangen habe. Der Miniquarz wird einfach in eine mehr- oder minderwertige Fassung gesteckt. Kann das gut gehen? Die Antwort hat meine GeeBee jetzt ereilt. Auf dem Video sieht man den letzten Flug. Nach den vier Loopings setzte die Steuerung aus. Die Querruder gingen auf Anschlag und die GeeBee machte noch einmal eine letzte Rolle (autark). Dann kam der Absturz. Ursache für das Aussetzen der Fernsteuerung war, daß der Quarz keinen Kontakt mehr mit der Fassung hatte, obwohl der Kontakt optisch sehr wohl vorhanden war.

Der Rumpf der GeeBee wurde bei dem Absturz so beschädigt, daß eine Reparatur nicht mehr sinnvoll war.

 

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