Der Airlifter von Silverlit sollte mein zweites (rudergesteuertes) Flugzeug sein. Grund war, daß das Teil vollständig aus EPP ist und der Airlifter sehr klein und handlich ist. Bevor ich meinen Airlifter geschlachtet habe, habe ich ihn erst einmal original geflogen. Allerdings war mein Airlifter recht lasch und kraftlos. Im Netz gibt es allerdings auch Videos von Airliftern, die eine respektable Flugleistung zeigten. Vermutlich war bei meiner der eingebaute Akku lasch.

 

 

Das Ausweiden des Airlifters geht mit einem Cuttermesser sehr zügig vonstatten. Hier die originalen RC-Komponenten:

 

Die Empfangselektronik wiegt 7,45g (inc. Antenne)

 

Der NiMH-Antriebsakku wiegt 20,0g 

Der Originalakku ist ein NiMH-Akku mit 4,8V und 160mAh.

Der Umbau ist relativ einfach:

Requisiten:

  • 1 Fahrtregler mit BEC (Lipofly 7) 
  • 2 Miniservos (4g)
  • 1 leichter Empfänger (MZK 2,8G Penta)
  • 1 Lipo-Akku s2 250mAh/350mAh/550mAh
  • 500mm Kohlefaserstab 0,8mm
  • 2 Ruderhörner
  • etwas Depron oder ähnliches
  • 2 Wattestäbchen für die Ohren
  • Schrumpfschlauch für die Ruderhörner (3:1, 2mm, ca 2cm)
  • Uhu POR
  • 2 3-Blatt-Lufschrauben von Air-Ace-Modellen (machen mehr Schub)

1 Cuttermesser, Werkzeug, elektronischer Lötkolben

Zuerst werden die beiden 2-Blatt Propeller durch die 3-Blatt-Propeller getauscht. Wie das geht, steht in einer Anleitung im Internet. Kleiner Hinweis, dazu müssen die Gondeln demontiert werden.

Die beiden Motoren weden parallel verschalten und an den Fahrtregler angeschlossen. Hier prüft man sinnvollerweise die Richtigkeit der Laufrichtung der Motoren (kurz mit Empfänger und Batterie zusammenschalten und testen).

Da es im Rumpf etwas eng zugeht, habe ich zuerst die Karbonstange mittig zersägt und die beiden Teile jeweils mittels einem Stück Schrumpfschlauch an die Ruderhörner der Servos befestigt. Das geht mit einem elektronisch regelbaren Lötkolben super, denn da kann man die Temperatur so einstellen, daß der Schrumpfschlauch schrumpft, aber das Ruderhorn nicht schmilzt.

Auf der Oberseite des Airlifters werden nun die beiden Löcher geschnitten, durch die die beiden Carbonstäbe zum Leitwerk gehen sollen. Die Löcher müssen nicht besonders dick sein, sondern nur vorhanden. Die beiden Servos werden wie auf dem Bild gezeigt in die Rumpfinnenwand mit Uhu-POR eingeklebt (Ablüften lassen!).  Nun kommen die Wattestäbchen dran. Die Watteenden werden mit einem scharfen Cuttermesser vorsichtig entfernt, ohne die Röhrchen zu deformieren. Die Wattestäbchenröhrchen werden nun wieder in der Mitte geteilt. Jeweils zwei Röhrchen werden nun von hinten über die beiden Karbonstäbe gesteckt und so weit in die Löcher im Epp-Rumpf gesteckt, dass sie wie Lager für die Karbonstäbe dienen. Wenn alles richtig gemacht wurde, ist das Rudergestänge nun sehr leichtgängig und hat trotzdem kaum Spiel. Vor den Servos findet der Empfänger seinen Platz. Vorher die Verkabelung fertig machen.

Hier sieht man gut, wie die beiden Servos seitlich an die Innenseiten des Rumpfes geklebt wurden.

 

Das Bild zeigt noch die erste Umbauversion mit Querruder-Landeklappen-Servos, die ich hinter die Motorgondeln geklebt habe. Man kann sich die beiden Servos gut sparen. Es hat beim Fliegen keinen Unterschied gemacht, wie die Klappen standen. Die Kurven können genau so gut mit dem Seitenruder geflogen werden. Eine Rolle habe ich mit dem Airlifter nicht hin bekommen.

Nun kann man daran gehen, den Schwerpunkt mit der Position des Akkus zu bestimmen. Eine gute Idee ist, einen Spant aus Depron in den Rumpf einzusetzen um die Stabilität der Zelle zu erhöhen. Der Akkuschacht entsteht, indem nun ein Zwischenboden in den Bauch des Airlifters eingesetzt wird. Auf den Zwischenboden kommt ein Stück Klettverschluß. Das Gegenstück des Kletts kommt an den Akku. Damit der Akku nicht so roh aus dem Airlifter schaut, kommt noch einmal ein öffenbarer Boden zum Abschließen des Airlifterbauchs - fertig. Als Verschluss habe ich ein Stück Tesa genommen, denn das habe ich auch immer als Reparaturband mit dabei.

 

Mit Depron werden nun die Ruder des Leitwerks geformt. Die Scharniere bestehen aus Tesa-Band. Die Ruderhörner werden an die Ruder geklebt. Gegebenenfalls, falls das Gestänge zu wackelig ist und ausweicht, hilft es, ein weiteres Stück Wattestäbchen-Röhrchen auf das entsprechende Carbonstäbchen zu stecken und das Röhrchen durch ein Stück Depron zu stabilisieren. Siehe Foto von Seitenruder-Anlenkung.

Die Carbonstäbe werden nun genau so abgelängt, dass in der Neutralstellung der Servos die Ruder auch neutral stehen. Anschließend wird mit jeweils einem Schrumpfschlauch ein Carbonstab mit dem Ruderhorn verbunden. 

Mit Depron werden nun die Ruder des Leitwerks geformt. Die Scharniere bestehen aus Tesa-Band. Die Ruderhörner werden an die Ruder geklebt. Gegebenenfalls, falls das Gestänge zu wackelig ist, und ausweicht, hilft es, ein weiteres Stück Wattestäbchen-Röhrche auf das entsprechende Carbonstäbchen zu stecken und das Röhrchen durch ein Stück Depron zu stabilisieren. Siehe Foto von Seitenruder-Anlenkung.

Die Carbonstäbe werden nun genau so abgelängt, daß in der Neutralstellung der Servos die Ruder auch neutral stehen. Anschließend wird mit jeweils einem Schrumpfschlauch ein Carbonstab mit dem Ruderhorn verbunden. 

 

Hier nun zwei Videos, wie das Teil fliegt:

 

Und wie fliegt sie nun? Nun ganz einfach ist sie nicht zu fliegen, weil die Strömung unvermittelt abreisst. Wenn das passiert, fällt die Airlifter vom Himmel, als flöge sie im Vakuum. Wenn man das aber berücksichtigt, fliegt die Airlifter ganz schön. Die Steigleistung ist mit den Originalmotoren und den 3-Blatt-Luftschrauben respektabel. Die Getriebemotoren machen einen passenden Sound. Ich habe die Airlifter beim Fliegen lernen mit Vollgas gegen einen Pfahl geflogen. Das Teil ist zwei Meter zurück gehüpft, aber es gab keine Beschädigungen.  

Technische Daten:

Typ: Airlifter (Silverlit, Umbau)   
Spannweite: 460 mm 
Länge: 400 mm
Leergewicht: 87 g
Fluggewicht: 111 g
Akku: 2s, 350mAh  
Strom (Vollast): 4l,8
Schub: 90 g
Drehzahl: 10.000 U/min
Flugzeit: 9 min

 

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